Mir san mim Jobrad da

Mir san mim Jobrad da

Unternehmen wie die PSD Bank München sponsern Leasingräder für ihre Belegschaft. Das hat ökologische und finanzielle Vorteile.

Bei gutem Wetter schwingt sich Brigitte Englisch gerne aufs Fahrrad. Dann legt die PSD-Bank-Mitarbeiterin auch die 35 Kilometer zwischen ihrem Wohnort und ihrem Dienstsitz in Augsburg auf zwei Rädern zurück. Erst recht, seitdem sie ihr neues E-Bike bekommen hat – mit freundlicher Unterstützung ihres Arbeitgebers. Die Bank hat das Wunschmodell der 59-Jährigen geleast und stellt es ihr zur Verfügung. Der Arbeitgeber zahlt die Versicherungsprämie und gewährt einen Zuschuss zur monatlichen Rate in Höhe von 10 Euro. Die restlichen 79 Euro für die Rate werden direkt von Englischs Bruttogehalt abgezogen.

Leasingmodell mit Steuerkick

Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, über Leasingmodelle günstig an das eigene Wunschbike zu gelangen. „Für uns ist das die optimale Möglichkeit, sowohl etwas für die CO2-Reduktion als auch für die Gesundheit zu tun“, begründet Stefanie Kalinke, Leiterin Personal bei der PSD Bank München.

Der finanzielle Vorteil des Modells liegt in der Besteuerung. Denn der Arbeitnehmer muss vereinfacht gesagt auf den Gehaltsanteil, der der Leasingrate entspricht, weniger Steuern und Sozialabgaben bezahlen, als wenn es ein „normales“ Gehalt wäre. Hier sind generell zwei Alternativen zu unterscheiden.

  1. Die Leasingraten werden in Form einer sogenannten Entgeltumwandlung gezahlt – sie gehen also direkt vom Bruttogehalt runter. Dadurch sinkt das zu versteuernde Bruttoeinkommen und weniger Abgaben werden fällig. Zwar muss der Mitarbeiter den geldwerten Vorteil, dass er das Rad privat nutzen darf, ähnlich wie bei einem Dienstwagen versteuern. „Der Aufwand ist aber mehr als überschaubar“, sagt Fatih Cakar, Partner der Steuerberatungsgesellschaft Trimborn und Partner. „Nur auf 0,25  Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrrades werden monatlich Steuern und Sozial­abgaben fällig.“ Beispiel: Das Rad hat 2.900 Euro gekostet. Dann beträgt der steuer- und sozialversicherungspflichtige Anteil 7,25 Euro. Bei durchschnittlichen Lohnabzügen von rund 40  Prozent müsste der Kollege also unterm Strich nur rund 3 Euro im Monat für sein Dienstrad an Abgaben zahlen.
    Angenommen, die Leasingrate beträgt in diesem Fall rund 120 Euro, müsste der Arbeitnehmer nach Berechnung des Beraters nur etwa 50 Euro selbst tragen.
  2. Noch günstiger wird es bei der zweiten Variante: Der Arbeitgeber zahlt die Leasingraten als echte Gehaltserhöhung, also zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Lohn. „Dann handelt es sich um einen komplett steuerfreien Gehaltszuschuss“, sagt Cakar. Die Leasingrate finanziert sich sozusagen über den Fiskus.

Nach dem Leasing günstig übernehmen

Wenn der Leasingvertrag endet, kann der Mitarbeiter dem Arbeitgeber das Rad oft günstig abkaufen. „In dem Fall muss er die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem üblichen Marktwert für das gebrauchte Modell versteuern“, erklärt Cakar. Zur Vereinfachung setzen die Finanz­ämter meist pauschal 40  Prozent des Neupreises an. Diese Steuerzahlung übernehmen in der Praxis jedoch viele Lea­singanbieter als Service.

Ob das für Leonard Scholz infrage kommt, entscheidet der stellvertretender Abteilungsleiter Einlagen bei der PSD Bank in zweieinhalb Jahren. Auch er hat das neue Modell genutzt und sich darüber im Dezember Gravelbike, einer Art Crossrad, genutzt. Bei den sommerlichen Temperaturen eignet sich das perfekt für den Arbeitsweg.

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