Zecken! Kaum steigen die Temperaturen, werden auch die lästigen Parasiten aktiv. Doch nicht jeder Stich bedeutet automatisch ein Risiko. Die wichtigsten Fakten.
Warum sind Zeckenstiche so gefürchtet?
Weil sie Krankheiten übertragen können, etwa die durch Bakterien verursachte Borreliose oder die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
Wie kommt die Zecke auf den Mensch?
Meist gabeln wir uns die Minivampire selbst auf, etwa, weil wir durch eine Wiese laufen, auf deren Halmen die Zecken lauern. Auch wer seinen Hund oder seine Katze knuddelt, greift dabei gerne deren Parasiten ab.
Ins Land der Mythen gehört hingegen Aussagen, dass Zecken von Bäumen fallen oder „auf Menschen überspringen“.
Ist das Risiko, nach einem Zeckenstich zu erkranken, überall gleich groß?
Das Risiko, von einer Zecke mit Borreliose infiziert zu werden, besteht bundesweit. FSME hingegen kommt überwiegend in Süddeutschland vor. Eine Karte der aktuellen Risikogebiete finden Sie hier.
Wie kann ich mich vor den Krankheiten schützen?
Der beste Schutz ist es, gar nicht erst gestochen zu werden. Sportler und Spaziergänger sollten daher bei Ausflügen ins Grüne lange Kleidung und feste Schuhe tragen – auch wenn’s schwerfällt. Da Zecken nicht sofort zustechen, sondern den Körper erst inspizieren, rät das Robert-Koch-Institut, nach Aufenthalten im Freien die gesamte Haut nach Zecken abzusuchen und zu duschen.
Wer in einem Risikogebiet lebt, kann sich zudem gegen FSME impfen lassen: Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Gegen Borreliose gibt es hingegen keine Impfung. Bricht die Krankheit aus, muss mit Antibiotika behandelt werden. Auch dafür zahlt die Kasse.
Was ist zu tun, wenn mich eine Zecke gestochen hat?
Eine festgesaugte Zecke lässt sich am besten mit einer Pinzette oder Zeckenzange entfernen. Wie das gelingt, lesen Sie hier. Wer zwar keinen Parasiten entdeckt, aber auffällige rote Stellen entwickelt, die immer größer werden, sollte umgehend zum Arzt. Diese sogenannte Wanderröte ist ein deutliches Anzeichen für einen Zeckenstich mit Folgen.
Welche Versicherungen zahlen bei bleibenden Schäden?
Ist ein folgenreicher Zeckenstich ein Unfall oder eine Krankheit? Das war lange umstritten, weswegen etliche private Unfallversicherungen für die Folgen von Zeckenstichen nicht bezahlt haben. Inzwischen haben viele Anbieter ihre Haltung überdacht und gehen von einem „erweiterten Unfallbegriff“ aus. Der erkennt auch die Angriffe der kleinen Blutsauger als Unfall an. Ist das der Fall, sind Krankheitsverläufe wie Borreliose und FSME mitversichert (zur gesetzlichen Unfallversicherung siehe hier)
Wer eine private Berufsunfähigkeitsversicherung besitzt, ist auch gegen Einkommensausfälle abgesichert, wenn Spätfolgen eines Zeckenstichs verhindern, dass er weiter in seinem erlernten Beruf arbeiten kann.