Die Heizpreise und der Klimawandel veranlassen Immobilieneigentümer, ihre Häuser energetisch auf Vordermann zu bringen. So geht’s – Schritt für Schritt.
Energiekosten mit durchdachten Maßnahmen senken
Ölheizung, wenig Dämmung, alte Fenster – Eigentümer*innen von Häusern, die inzwischen doch schon einige Jahre auf dem Buckel haben, kommen gerade mehr und mehr ins Grübeln – der Sanierungswille steigt. Das bestätigt auch Finanzierungsexpertin Stefanie Schinko von der PSD München.
Das bestätigen auch die Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), das Sanierungen mit Zuschüssen unterstützt: Rund 2,6 Milliarden Euro sind im vergangenen Jahr geflossen – 80 Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei verfolgen aufgrund der hohen Kosten wenige die Strategie, dem Haus eine komplette Rundumerneuerung zu spendieren.
Es zeigt sich: Die meisten entscheiden sich für Einzelmaßnahmen. Doch so oder so müssen Sanierungswillige eine Menge Geld in die Hand nehmen. Wir zeigen Ihnen wie Sie das Vorhaben trotz der hohen Kosten umsetzen können.
Sanieren Schritt 1: Expertise eines Profis einholen.
Die Verbraucherzentralen empfehlen: Ermitteln Sie vorab mit Energieberater*innen alle Schwachstellen im Gebäude. Im Anschluss wird dann ein individuellen Sanierungsfahrplan – im Fachjargon kurz iSFP – erstellt.
Ein Sanierungsplan erläutert zunächst den Ist-Zustand des Gebäudes – von der Aufbereitung des Warmwassers bis hin zur Dämmung. Die Eigentümer*innen erfahren, wie viel Energie sich einsparen lässt und mit welchen Investitionskosten etwa für eine Modernisierung der Heizung oder der Fenster zu rechnen ist. Im Prinzip beschreibt der Plan einfach, welche Schritte in welchem zeitlichen Ablauf im Einzelfall sinnvoll sein können. Diese Schritte sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass die Umbau- und Modernisierungsaktivitäten ökonomisch und energetisch optimiert sind.
Förderungen sichern: Nicht nur für den iSFP gibt es Fördermittel. Wer Maßnahmen auf dessen Basis tatsächlich umsetzt, kann auch die Zuschüsse hierfür weiter optimieren.
Sanieren Schritt 2: Die richtige Reihenfolge festlegen.
Zumeist sind es mehrere Projekte, die aufeinander abgestimmt sein sollten.
Ein Beispiel: Die Heizungsanlage kann kleiner ausfallen, wenn das Haus gedämmt ist. Das heißt: Wer weiß, dass im Herbst das Haus isoliert sein wird, sollte dies bei der Planung der neuen Heizung im Sommer berücksichtigen.
Stichwort Heizung: Laut Energieagentur dena in Berlin gehen zwei Drittel des Verbrauchs in einem privaten Haushalt auf ihre Kosten. Der Rest entfällt auf die Warmwasserversorgung oder auf Haushaltsgeräte.
Die Heizung ist ein zentraler Punkt bei jeder Sanierung.
Lesetipp der Redaktion: Wie Heizwende gelingen kann, haben wir in unserem Artikel Zeit für die Heizwende für Sie zusammen gefasst.
Sanieren Schritt 3: Schon an eine Photovoltaikanlage gedacht?
Solch eine Anlage kann sich ganz generell jenseits des Zustands der Immobilie und der jeweiligen Heizung für Eigentümer*innen lohnen. Denn als Anlagenbesitzer*in kann man sich zu einem großen Teil selbst mit Strom versorgen – und zum Beispiel auch sein Auto betanken.
Der Vorteil: Die überschüssige Energie lässt sich einspeisen.
In unserem Blogartikel haben wir für Sie 5 Tipps zur Photovoltaikanlage.
Balkonkraftwerke als Alternative für Mieter*innen oder Eigentümer*innen
Besonders dann wenn Sie weniger investieren möchten, sind Balkonkraftwerke ein guter Anfang.
Hierfür gibt es je nach Bundesland und Kommune recht gute Förderungen. Die Stecker-Solargeräte lassen sich selbst anbringen und sind dann sofort nutzbar.
Praktisch: Beim Auszug sind sie wieder abbaubar. Sie liefern allerdings deutlich weniger Energie als eine Solaranlage auf dem Dach. Für Mini-Solaranlagen mit bis zu zwei Solarmodulen gilt eine Obergrenze von 600 Watt Einspeiseleistung.
Wussten Sie, dass der erzeugte Strom reicht, um ein Jahr lang den Kühlschrank zu betreiben und zu waschen – abhängig auch von der Größe der Familie und davon, wie viel Sonne die Geräte auf dem Balkon bekommen.
Sanieren Schritt 4: Staatliche Förderung prüfen.
Mit Förderungen können Sie sich bei Ihrer Sanierung bares Geld sparen. Hier einige Beispiele, welche Fördermöglichkeiten Sie haben.
BAFA Förderung für Einzelmaßnahmen an Bestandsgebäuden
- Was: Das BAFA fördert Einzelmaßnahmen an Bestandsgebäuden, wenn sie den Energieverbrauch beim Heizen und Kühlen optimieren – etwa neue Fenster oder Türen, Dämmung der Außenwände oder des Dachs sowie Wärmeschutz durch Ersatz oder erstmaligen Einbau von verstellbarem Sonnenschutz.
- Höhe der Förderung: Es gibt 15 Prozent der förderfähigen Kosten zurück. Für die Heizungstechnik können es auch 25 Prozent sein.
Förderprogramm „Wohngebäude – Kredit (261) der KfW
- Höhe der Förderung: Mit dem Programm „Wohngebäude – Kredit (261)“ der Kreditanstalt für Wiederaufbau gibt es bis zu 150.000 Euro Kredit je Wohneinheit für ein Effizienzhaus mit einem Tilgungszuschuss von fünf Prozent bis zu 45 Prozent.
Steuerliche Berücksichtigung für Photovoltaikanlagen
- Was: Seit Jahresanfang haben sich außerdem die steuerlichen Regeln rund um Photovoltaikanlagen geändert.
- Höhe der Förderung: Rückwirkend zum Jahresanfang 2022 bleiben Erträge, die aufgrund des Einspeisens von Strom entstehen, steuerfrei – was allerdings auch bedeutet, dass die Abschreibung der Anlagen seitdem entfällt. Lieferung und Installation von Photovoltaikanlagen auf dem Balkon unterliegen zudem seit 2023 nicht mehr der Umsatzsteuer.
Sanieren Schritt 5: Finanzierung klären.
Photovoltaik oder neue Heizung und Dämmung: Die Aufwendungen summieren sich schnell auf fünfstellige Beträge. Selbst wer öffentliche Fördergelder erhält, wird immer noch einen großen Teil der Kosten selbst stemmen müssen.
Finanzierungstipp der PSD Bank München
Die PSD Bank München unterstützt die Planungen mit einem sehr flexiblen und unkomplizierten Angebot. „Bei einem Investitionsvolumen ab 10.000 Euro können wir zweckgebunden ohne Grundbucheintrag ein Darlehen gewähren“, erklärt Kreditexpertin Stefanie Schinko. Die Laufzeit ist beim Modernisierungskredit der PSD Bank München PSD BauGeldKompakt frei wählbar. Tilgungen sind jederzeit beliebig ohne zusätzliche Kosten möglich. Bei Investitionen in Höhe von bis zu 25.000 Euro braucht die Bank noch nicht einmal einen Verwendungsnachweis.
Tipp: Interessent*innen können per Mausklick die Konditionen ermitteln und einen Antrag stellen.