Sparen – eine Frage der Einstellung?

Paare sparen regelmäßiger als Singles. Väter legen mehr Geld für ihre Kinder zurück als Mütter. Frauen sparen zielorientiert, Männer risikofreudig. Jeder fünfte Mann investiert in Aktien oder Fonds. Warum das Sparverhalten so unterschiedlich ist? Alles eine Frage der Einstellung.

 

Frauen sparen anders. Männer, Paare und Väter übrigens auch. Über die feinen Unterschiede beim Geldanlegen.

Mehr als die Hälfte aller Frauen möchte Geld sparen. Bei den Männern sind es ein bisschen weniger, die Geld auf die hohe Kante legen wollen. Am beliebtesten sind dabei bei beiden immer noch mit Abstand das Sparbuch, das Tagesgeldkonto oder das Festgeldkonto.

Absolut betrachtet legen Männer mehr Geld auf die hohe Kante als Frauen, was sich allein schon aus dem Gender Gap erklären lässt. Prozentual sparen allerdings mehr Frauen. Aber welche Unterschiede gibt es noch?

Gender Gap
Bezeichnet in Soziologie und Gesellschaftspolitik die Unterschiede in der Gleichstellung von Frauen und Männern.

 

Wie legen Männer an? Wie Frauen?

Auch wenn Gleichberechtigung scheint, ein alter Hut zu sein. Fakt ist, dass ‚Female Finance‘ immer noch wenig ausgeprägt ist. Die Finanzbranche bleibt Männerdomäne.

Nach Angaben des Deutschen Aktieninstituts e.V. gibt es 4,7 Mio. Aktiensparerinnen versus knapp das Doppelte an Männern, die in Aktien investieren. Auch was das Gesamtvermögen angeht, besitzen Männer im Vergleich zu Frauen einen deutlicheren Anteil von Aktien und Fonds: 54 Prozent der Männer, aber nur 34 Prozent der Frauen legt ihr Vermögen in Aktien oder Fonds an. Und es geht nach oben: Mit einem Plus von 428.000 haben sich 2022 mehr Frauen für Aktien entschieden.

 

Warum dieses unterschiedliche Anlageverhalten?

Männer wollen Spaß an der Börse und fühlen sich trotz Wissenslücken kompetenter als Frauen. Sie probieren einfach aus. Frauen dagegen gehen lieber auf Nummer sicher und misstrauen Aktien und Co.

Spannend dabei ist: Wenn Frauen einmal Geld an der Börse anlegen, erzielen sie höhere Renditen: 24,1 Prozent versus 23,5 Prozent bei den Männern. Das ist jetzt nicht so viel, zeigt aber, dass Frauen tendenziell ein besseres Gespür für Geld haben.

Kein Bock auf Aktien:

  • Ich kenne mich nicht aus: Frauen meinen, Wissenslücken in Sachen Finanzen zu haben. Sie haben Angst, bei risikofreudigen Anlagen alles zu verlieren. Das ist das Ergebnis einer Studie der Investmentgesellschaft Blackrock. Sie vertrauen drei Viertel ihres Vermögens lieber Spar- und Girokonten an. Nur jede siebte Frau glaubt, sich mit diesen Investments auszukennen.
  • Ich verdiene nicht genug: Auch in puncto Einkommen spielt der Sicherheitsaspekt laut einer Studie von J.P. Morgan aus dem Jahre 2021 wieder eine wichtige Rolle. Die meisten Frauen sind der Meinung, dass sie es sich einfach nicht leisten könnten, ein Risiko einzugehen.
  • Das ist mir zu heiß: Immer wieder ist es die Sicherheit, weshalb sich Frauen für eine Anlageform entscheiden. Oder eben nicht. 66 Prozent setzen lieber auf Fonds, bei Aktien oder Multi-Asset-Produkten sind sie zurückhaltender.

 

Sparen je nach Lebenslage
50- bis 59-Jährige bevorzugen Aktien und Fonds für die Geldanlage.

 

Ältere Menschen haben bei Aktien die Nase vor

Die 50- bis 59-Jährige sparen immer noch am meisten mit Aktien oder Fonds: stolze 23,3 Prozent. Danach kommen die 40- bis 49-Jährigen mit 20,8 Prozent. Dennoch boomt die Börse bei der Jugend!

Laut Aktieninstitut haben letztes Jahr 600.000 unter 30 Jahren haben mit dem Aktiensparen begonnen. Das sind 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Vor allem die Newcomer wissen wohl, wie es geht. Das sagt die Studie: „Sie investieren breit, regelmäßig und bringen einen langen Atem mit.“ 70 Prozent der unter 35-jährigen Anlegerinnen und Anleger legen ihr Geld über einen langfristigen Aktiensparplan an, vor allem ETFs sind beliebt. Gut online informiert nimmt die „Generation Aktie“ ihre Finanzen selbst in die Hand.

 

Typisch Väter? Typisch Mütter?

Ja, auch bei den Eltern gibt es Unterschiede in Sachen Geldanlage. Laut einer Umfrage des Hamburger Psephos-Instituts legen mehr Väter regelmäßig Geld für ihre Kinder zurück als Mütter. 67 Prozent im Gegensatz zu 48 Prozent bei den Müttern.

Warum? Väter haben einen guten Grund: Sie wünschen sich, dass ihre Kinder später einmal im eigenen Haus leben. Deshalb sparen viele Geld an, um die Kinder beim Erwerb eines Hauses zu unterstützen.

 

Geld anlegen nach Lebenslage
Das Thema Sparen steht bei Paaren hoch im Kurs.

 

So ticken Pärchen beim Sparen

Es ist nicht verwunderlich, dass das Thema Sparen bei Paaren höher im Kurs steht als bei Singles. Während etwa 47 Prozent der Alleinstehenden regelmäßig Geld auf die hohe Kante legen, sind es bei Paaren rund 67 Prozent. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Psephos-Instituts im Auftrag der Initiative „Finanzwissen für alle“ der Fondsgesellschaften.

Paare schätzen demzufolge auch ihr Wissen über Geldanlagen besser ein: Nur 16 Prozent gaben an, nicht gut informiert zu sein. Bei den Singles waren es immerhin 36 Prozent. Scheint logisch, gemeinsam ist es leichter, reich zu werden – Wohnen, Einkaufen, Reisen, Steuern wie Ehegattensplitting, Auto, Versicherungen lassen den Paaren mehr Geld zum Sparen.

 

Unser Tipp in Sachen Geldanlage

Fast die Hälfte der Deutschen legt laut einer Umfrage des Bankenverbands überhaupt kein Geld an. Zögern Sie nicht, vorzusorgen und nehmen Sie Ihre Zukunft in die Hand. Wir stehen Ihnen als Partner in Sachen Geldanlage jederzeit zur Verfügung.

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