Fonds für Dummies

Fonds für Dummies

Sparbuch und Tagesgeld werfen aktuell allenfalls Mikrozinsen ab. Mehr Rendite ist an der Börse möglich. Einen guten Einstieg bieten Fonds. Wir erklären, was das eigentlich genau ist.Alles hat heutzutage seinen Ehrentag. Bei Fonds ist es der 19. April. An dem Tag im Jahr 1744 wurde nämlich Adriaan van Ketwich geboren. Der niederländische Kaufmann gilt als Vater des Investmentfonds: 1774 brachte er das allererste Gemeinschaftsvermögen namens „Eendracht Maakt Magt“ (Eintracht macht stark) auf den Weg – Vorreiter für alle heutigen Fondsarten.

Wir funktionieren Investmentfonds?

Investmentfonds ist sozusagen der Sammelbegriff für die Fondsidee. Viele Sparer oder Anleger investieren ihr Geld in einen gemeinsamen großen Topf. Die Investmentgesellschaft, die den Topf verwaltet, kauft davon verschiedene Anlageprodukte: Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Immobilien, Rohstoffe oder Derivate. Die Mischung hängt von ihrem Anlageschwerpunkt ab. Oberstes Ziel ist aber immer die Risikostreuung.
Die Gesamtheit aller Werte, die zum Fonds gehören, bildet das Fondsvermögen. An diesem Vermögen ist der einzelne Anleger entsprechend seiner Einlage, der Anzahl seiner Fondsanteile, beteiligt. Aus dem Wert des Fondsvermögens, der börsentäglich festgestellt wird, ergibt sich auch der Rücknahmepreis (Verkaufswert) der einzelnen Anteile.

Welche Fondsarten gibt es?

Fonds können unterschiedliche Anlageziele haben. Das reicht von Aktien über Rentenpapiere und Rohstoffe bis zu Immobilien. Diese Posten kann der Fonds auch mischen (Mischfonds). Innerhalb der Anlageklassen wiederum wählen viele Fonds nochmals spezielle Schwerpunkte. Der eine investiert weltweit, der andere nur regional und der nächste lediglich in bestimmte Branchen oder nachhaltige Werte. Außerdem gibt es Dachfonds, die ihrerseits ausschließlich Anteile an anderen Investmentfonds in den Topf werfen.

Was sollte man bei der Auswahl beachten?

Zum einen muss der Anleger generell entscheiden, ob er selbst Vorlieben in Bezug auf die Anlageprodukte hat. Ob ihm zum Beispiel Nachhaltigkeit wichtig ist oder bestimmte Branchen. Entscheidend ist aber vor allem, dass die Risikoausrichtung des Fonds zur eigenen Anlagementalität passt. Hat der Fonds vor allem Renditechancen im Blick und ist seine Mischung daher risikoreicher oder stehen die Zeichen mehr auf Absichern. In den Produktinformationen der einzelnen Fonds sind Hinweise auf die Ausrichtung und auf die Risikoklasse eines bestimmten Fonds enthalten.

Wer kümmert sich um die Investmentfonds?

Das sind die Fondsmanager der jeweiligen Fondsgesellschaften. Sie entscheiden aufgrund ihrer Erfahrung, wie die Gelder der Kunden angelegt werden sollen. Die Manager und ihr Team beobachten dafür kontinuierlich die Entwicklung der Kapitalmärkte. Der Fondsanleger selbst legt die Anlageentscheidung damit in die Hände der Profis. Er muss lediglich grundsätzlich entscheiden, wie risikoreich oder -arm die Ausrichtung des Fonds sein soll und ob ihm die Schwerpunkte des Fonds zusagen.

Was kostet ein Fonds?

Die Kosten für einen Fondsanteil setzen sich grundsätzlich aus dem einmalig erhobenen Ausgabeaufschlag und der jährlichen Verwaltungsgebühr zusammen. Der Ausgabeaufschlag ist so etwas wie eine Vertriebsprovision. Bei aktiv gemanagten Investmentfonds fallen drei bis fünf Prozent des aktuellen Rücknahmepreises an. Wird also etwa ein Fonds für 63 Euro verkauft (Ausgabepreis) und für 60 Euro zurückgenommen, beträgt ein fünfprozentiger Ausgabeaufschlag 3 Euro.

Was ist der Unterschied zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds?

Ausschüttende Fonds zahlen die Erträge – Dividenden, Zinsen und Veräußerungsgewinne – in der Regel einmal im Jahr an die Anleger aus. Dadurch vermindert sich der Anteilswert (= Rücknahmepreis) um exakt den Ausschüttungsbetrag. Bei einer Direktanlage bei der Fondsgesellschaft werden entsprechend der Ausschüttung neue Fondsanteile ohne Ausgabeaufschlag erworben und dadurch erhöht sich die Anzahl der Anteile.
Thesaurierende Fonds investieren die Erträge dagegen direkt im Investmentfond. Die Anzahl der Anteile bleibt in diesem Fall konstant. Diese Variante eignet sich vor allem für den langfristigen Vermögensaufbau.
Thesaurieren ist übrigens von dem griechischen Begriff „Thesauros“ = Schatzhaus abgeleitet.

Was ist ein ETF?

Die Abkürzung steht für Exchange Traded Fund. ETFs orientieren sich in der Regel an einem Vergleichsindex, dessen Wertentwicklung sie möglichst 1:1 abbilden wollen. Daher werden sie oft auch als Indexfonds bezeichnet. Die Wertentwicklung der Fonds ist leicht nachvollziehbar, denn sie folgt dem jeweiligen Index auf dem Fuß. Zusätzlicher Vorteil: Da ETFs ohne aktives Management auskommen sind sie in der Regel günstiger als gemanagte Fonds.

Was sind Robo Advisor?

Das Wort setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen Robot (Roboter) und Advisor (Berater). Es sind also im Grunde kleine Anlageroboter. Genauer gesagt erfüllen Robo Advisors alle Aufgaben eines menschlichen Vermögensverwalters – Zusammenstellung, Überwachung und Anpassung der Anlagestrategie –, die Prozesse sind jedoch komplett algorithmen-basiert, digitalisiert und automatisiert. Der Robo Advisor fragt zunächst ab, wie viel Risiko ein Kunde bereit ist einzugehen. Daraufhin schlägt eine Software eine passende Geldanlage vor, und der Anbieter setzt diese dann technisch für den Kunden um.

Robo Advisor auch bei der PSD Bank München?

Ja, den haben wir. Unser Partner ist in diesem Bereich der digitale Vermögensverwalter VisualVest. Mehr Infos dazu gibt es in der Linksliste ganz unten.

Was ist Fondssparen?

Über solch einen Sparvertrag fließen regelmäßig – meist monatlich – fest vereinbarte Sparraten in Fonds. Bei VisualVest etwa ist ein Sparvertrag schon ab 25 Euro im Monat möglich.

Wozu dient die WKN?

WKN steht für Wertpapierkennnummer. Mit dieser – in Deutschland sechsstelligen – Ziffer können Wertpapiere und damit auch Fonds identifiziert werden. Sie wird neben der internationalen Kennnummer ISIN (International Securities Identification Number) verwendet.

Was passiert, wenn eine Fondsgesellschaft pleite geht?

Das von den Fondsanlegern angelegte Kapital und die damit angeschafften Vermögensgegenstände bilden ein „Sondervermögen“. Es ist vom Vermögen der Investmentgesellschaft getrennt. Dadurch wird sichergestellt, dass das *eingesetzte Kapital vor dem Zugriff der Investmentgesellschaft selbst und vor dem Zugriff von Gläubigern im Insolvenzfall geschützt ist. Bei einer Pleite ist das Geld, das Anleger bei einem Fonds anlegen, also geschützt.


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Börsenwissen für Einsteiger gibt es bei der Deutschen Börse

Welche Möglichkeiten bietet mir die Börse? Wie eröffne ich ein Wertpapierdepot? Wie handele ich eine Aktie?



VisualVest – Partner der PSD Bank München

VisualVest ist ein digitaler Vermögensverwalter oder auch „Robo Advisor“. Er erfüllt alle Aufgaben eines menschlichen Vermögensverwalters, wie unter anderem die Zusammenstellung, Überwachung und Anpassung der Anlagestrategie seiner Kunden.


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