Gewaltige Umwälzungen wie Digitalisierung und Globalisierung bringen große Veränderungen für unsere Gesellschaft. Das Tempo der Veränderungen wird immer schneller. Wie wir den Wandel als Chance begreifen können …
Wer sich nicht ändert, hat nicht gelebt
So lautet ein chinesisches Sprichwort. Obwohl der Spruch uralt ist, wirkt er aktueller denn je. Unsere Welt ist im Wandel und wir stecken mitten drin. Digitalisierung, Globalisierung, die moderne Arbeitswelt, der demografische Wandel. Nur einige Beispiele für gigantische Revolutionen. Sie wirken sich auf Gesellschaft, Politik, Unternehmen und auf das Leben des Einzelnen aus. Glaubt man Trendforschern, leben wir in naher Zukunft in vernetzten Häusern, fahren mit selbststeuernden Elektroautos oder bekommen die Post per Drohne geliefert.
Digitalisierung – Angst vs. Möglichkeiten
Die Fülle der Umwälzungen kann Angst machen.
„Veränderungen werden zur neuen Konstante in unserem Leben.“ (Patrick Lynen, Trendforscher)
„Wir erleben einen permanenten Zuwachs von Tempo und Möglichkeiten. Dabei fühlen wir uns oft wie in einer Strömung gefangen“, beobachtet Patrick Lynen, Führungskräfte-Coach, Buchautor („How to get Veränderung“) und ehemaliger Radiomoderator. Viele Menschen klammern sich erst einmal an vertraute Handlungsmuster und Werte – und verteidigen ihre Gewohnheiten. „Doch wir müssen alle akzeptieren, dass wir uns auch selber verändern müssen, um mit der neuen Welt um uns herum klarzukommen“, betont der Autor.
Die Frage, ob man angesichts dieser Umbrüche in der Welt noch ein entspanntes Leben führen kann, beantwortet er mit einem klaren Ja.
Sein Tipp: Die Veränderungen anerkennen und sich vor dem Hintergrund dieser Akzeptanz eine innere Insel der Ruhe und Gelassenheit aufbauen. Neue Rahmenbedingungen als Chance und nicht als Bedrohung akzeptieren.
Leben im ständigen Wechsel
Ein beeindruckendes Beispiel für den Willen, sich auch von einschneidenden Veränderungen nicht den Optimismus zerstören zu lassen, stellt die ehemalige Spitzensportlerin Kira Grünberg dar. Die österreichische Stabhochspringerin ist seit einem schweren Trainingsunfall im Sommer 2015 von der Brust ab gelähmt. In Sekundenschnelle veränderte sich alles. Für die 23-Jährige kein Grund zum Aufgeben: „Es liegt in meinem Naturell, auch in solchen Situationen weiterzukämpfen und nicht aufzugeben“, sagt Grünberg im Interview. „Das Leben geht weiter, wenn man es nur zulässt.“ Sie hat ihren Lebensmut nicht verloren und viele neue Ziele.
Doch auch ohne traumatische Ereignisse ist unser Leben ständig Veränderungen unterworfen. Dafür sorgen schon unsere verschiedenen Lebensphasen. Kaum sind wir mit der Schule fertig, steht die Berufswahl an – eine erste schwierige Hürde.
Verschiedene Lebensphasen
Laut einer Umfrage hat nur knapp ein Drittel der Schüler konkrete Vorstellungen, was sie nach ihrem Schulabschluss machen wollen. Etwa 20 % haben noch gar keine Ahnung, welcher Beruf für sie geeignet wäre. Eine sensible Zeit, die Eltern gemeinsam mit ihren Kindern meistern müssen. Aber auch nach Ausbildung oder Studium und Berufsstart bleibt es turbulent. In der sogenannten Rushhour des Lebens zwischen Ende 20 und Anfang 40 Jahren stehen viele Veränderungen an: Familiengründung, Hausbau oder -kauf, die nächsten Karriereschritte. Es folgt das schwierige Kapitel „Älter werden“ und schließlich der Übergang in den Ruhestand.
Wie die heutige Generation zwischen 45 und 55 Jahren auf Veränderungen reagiert und welche Wünsche sie für die zweite Lebenshälfte hat, hat Ingo Markgraf (Professor für Wirtschaftspsychologie und Markenkommunikation an der Hochschule Macromedia in Köln) kürzlich untersucht. Ein zentrales Ergebnis seiner Studie: Mehr als die Hälfte der Befragten gab an, vor Energie zu sprühen und noch einmal beruflich oder privat durchstarten zu wollen.
Veränderungen auch in Unternehmen
Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel stellen auch Unternehmen vor große Herausforderungen. Gefragt sind neue Führungsstile, mehr Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf, Modelle, die lebenslanges Lernen gewährleisten, usw. usw. Die digitale Transformation macht auch vor der Bankenwelt nicht halt. Laut einer Trendstudie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (Iao) stellen die Digitalisierung von Geschäftsmodellen, sowie betrieblichen und vertrieblichen Prozessen die stärksten Herausforderungen für Banken dar. Bei uns ist der Wandel zur digitalen Bank bereits in vollem Gange. Er spiegelt sich beispielsweise in neuen Produkten beziehungsweise Produktabschlussmöglichkeiten wider.