Endspurt Rente – Diese 6 Punkte sollten Sie beachten!

Spielzeugfiguren altes Ehepaar sitzen auf Bank

55 ist ein gutes Alter, um eine Zwischenbilanz zu ziehen und den Ruhestand vorzubereiten. Hier finden Sie eine kleine Checkliste zum Thema Rente …

Sind alle Versicherungszeiten erfasst?

Jeder sollte rechtzeitig vor der Rente mit einer Kontenklärung überprüfen lassen, ob alle relevanten Zeiten erfasst sind. Für fehlende Zeiten kann der Versicherte noch Nachweise vorlegen und  Lücken füllen. Wer das bis kurz vor der Rente hinauszögert, läuft Gefahr, dass er manche Unterlagen nicht mehr auftreiben kann. Infos und entsprechende Anträge gibt es unter: www.deutsche-rentenversicherung.de.

Wann kann ich in Rente gehen?

Die Altersgrenze für den Erhalt der Rente liegt derzeit bei 67 Jahren. Allerdings nur für alle ab 1964 Geborenen. Wer vor 1947 geboren ist, durfte noch mit 65 in Rente. Für die Jahrgänge dazwischen hat der Gesetzgeber die Grenze schrittweise erhöht. Aktuell liegt sie bei 65 Jahren und sechs Monaten.

Unabhängig davon dürfen Arbeitnehmer aber auch schon mit 63 in Rente gehen. Allerdings müssen sie mindestens 35 Jahre in die Rentenversicherung eingezahlt haben. Dann sind allerdings Rentenabschläge einzukalkulieren. „Ansonsten kostet jeder Monat des vorgezogenen Rentenbeginns 0,3 % Abschlag – also 3,6 % pro Jahr“, erklärt Johann Walter, unabhängiger Rentenberater aus München.

Lassen sich die Abschläge abfedern?

Ab einem Alter von 55 können Arbeitnehmer hierfür zusätzliche Beiträge an die DRV zahlen. Mit Einführung der Flexirente ist dies bereits ab 50 möglich sein. Die Höhe des individuellen Ausgleichsbetrages ermittelt die DRV auf Antrag im Wege einer „Auskunft zum Ausgleich der Rentenminderung“.

Beispielrechnung: Bei 1.000 Euro Rente und zwei Jahren vorzeitigem Rentenbeginn wären rund 17.680 Euro zu bezahlen.

Finanzcheck: Wie steht es um die Altersvorsorge?

Existieren private Rentenversicherungen, sollte der Mittfünfziger schon einmal nachsehen, wann die Auszahlungen beginnen. Vielleicht macht es bei der aktuellen Lebensplanung Sinn, die Zeitpunkte – sofern vertraglich möglich – zu verschieben.

Aktionäre oder Fondssparer hinterfragen mit Mitte 50 auch die Zusammensetzung der Depots. Mit dem näher kommenden Ruhestand sollten sie risikoreichere Papiere gegen sicherere  eintauschen. Eigenheimbesitzer prüfen, bis wann der Kredit abbezahlt ist. Überschüssige Finanzmittel können sie nutzen, um Sondertilgungen zu leisten. Es geht ja darum, im Alter mietfrei zu wohnen.

Wie hoch wird meine Krankenversicherung sein?

Wer vor dem Ruhestand privat krankenversichert war, bleibt es auch weiterhin. Gesetzlich Versicherte werden dagegen entweder Pflichtmitglied der Krankenversicherung der Rentner (KVdR) oder müssen sich freiwillig in einer Kasse versichern. Das hängt davon ab, wie der Rentner im Berufsleben vorwiegend versichert war. Finanziell besser stellt sich der Rentner mit der KVdR. Grundlage für die Beitragsbemessung ist hier nur die gesetzliche und die Betriebsrente. Bei einer freiwilligen Versicherung werden auch andere Einkünfte wie Mieten oder Privatrenten berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund kann es sich für 55-Jährige noch lohnen, vor der Rente aus der privaten in die gesetzliche Versicherung zu wechseln.

Wer hilft bei den Überlegungen?

Ob sich dieser Wechsel bezahlt macht, wie hoch Rentenabschläge sind und wie sich diese ausgleichen lassen – bei all diesen Fragen können unabhängige Rentenberater unter die Arme greifen. Ihre Gebühr richtet sich grundsätzlich nach den Gebührensätzen für Anwälte. Vieles lässt sich aber auch vorab bei den Servicestellen der DRV klären – kostenlos.


Interessante Links

Infos und Anträge zur Rente – Deutsche Rentenversicherung

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