Der Ukraine-Krieg treibt die Energiekosten massiv in die Höhe. Heizsparstrategien sind gefragter denn je. Dafür sollten Sie auch einen Heizungstausch ins Visier nehmen.
Wird es reichen? Genau diese Frage hält uns auf Trab, wenn wir an die Heizsaison denken. Mit Hochdruck versucht die Regierung zwar, den Auswirkungen des Ukraine-Krieges auf die Gas- und Ölversorgung in Deutschland entgegenzuwirken. Fakt bleibt aber: Spätestens mit Winterbeginn müssen sowohl Mieter als auch Eigentümer Immobilien Pläne in der Tasche haben, wie sie die Heizkosten niedrig halten. Wer die Chance dazu hat, sollte mehrgleisig fahren, um das persönliche Heizbudget-Thermostat zu regulieren.
Heizungstausch ins Visier nehmen
Wer von vornherein auf Heizsysteme setzt, die möglichst ohne fossile Brennstoffe wie Gas oder Öl auskommen, macht sich unabhängig von der Preisentwicklung auf den Energiemärkten. Ein schneller Überblick:
Solarthermie: Solarthermische Anlagen nutzen die Sonnenenergie, um damit das Warm- oder das Heizungswasser zu erhitzen. Die Anlage besteht aus den Sonnenkollektoren für das Dach und einem Warmwasserspeicher. Das Haus sollte geografisch möglichst so ausgerichtet sein, dass die Kollektoren genügend Sonneneinstrahlung einfangen können. Die Anschaffungs- und Installationskosten für eine heizungsunterstützende Anlage können je nach Modell und Größe schnell fünfstellige Summen erreichen. Tipp: Über Fördermöglichkeiten bei KfW oder dem Bafa erkundigen.
Wärmepumpen: Vereinfacht formuliert entziehen Wärmepumpen der Luft, dem Grundwasser oder der Erde Wärme, wandeln diese in Energie um und nutzen sie zum Heizen. Allerdings lassen sich die Anlagen nicht überall einbauen. Haus und Grundstück müssen bestimmte infrastrukturelle und bauliche Voraussetzungen erfüllen – das betrifft unter anderem die Bodenbeschaffenheit, den Grundwasserstand oder die Grundstücksgröße. Um effizient arbeiten zu können, benötigt die Wärmepumpe außerdem ein gut gedämmtes Haus sowie eine Flächenheizung (etwa eine Fußbodenheizung). Für die Pumpe selbst und deren Einbau können locker ab 20.000 Euro aufwärts zusammenkommen. Die Wärmepumpe wird später mit Strom betrieben. Einige Energieversorger bieten inzwischen spezielle Wärmepumpentarife an, die deutlich niedriger sind als die gewöhnlichen Stromtarife.
Pelletkessel: Diese Modelle nutzen zwar keinen kostenlosen Energiespender, aber mit Holz immerhin einen nachwachsenden Rohstoff. Pelletkessel fungieren als Zentralheizung. Damit das im Laufe eines Jahres ohne großen Aufwand funktioniert, benötigen die Heizsysteme neben dem Kessel meist ein recht großes Pelletlager und eine Fördereinrichtung zum Pellettransport. Ist im Haus nur wenig Platz, gibt es auch Anlagen mit einem integrierten Kleintank. Für Pelletkessel, Lager, Fördersystem und Montage können leicht 20.000 Euro plus zusammenkommen. Die Preise für die Pellets selbst steigen zur Zeit zwar auch deutlich an und unterliegen stärkeren Schwankungen als vor der Energiekrise. Sie liegen aber immer noch den aktuellen Öl – oder Gaspreisen. Als Faustformel gilt: Sechs Tonnen Pellets entsprechen 3.000 Liter Heizöl oder 3.000 Kubikmeter Erdgas. Der Preis dafür lag im Juli bei rund 500 Euro. Aktuelle Übersichten liefert das Deutsche Pelletinstitut.
Finazierung planen
Die Wartezeit, die man für Handwerker mit freien Kapazitäten investieren muss, lässt sich sinnvoll mit der Planung überbrücken, wie sich der Austausch finanzieren lässt.
Mit dem Modernisierungskredit PSD BauGeldKompakt kommen Hausbesitzerinnen und -besitzer in kürzester Zeit und unkompliziert an das notwendige Geld – zu überschaubaren Kosten und mit maximaler Planungssicherheit.
Modernisieren mit Steuervorteil: Ausgaben für energetische Sanierungen lassen sich auch von der Steuer absetzen. Das Finanzamt erstattet bis zu 20 Prozent der Kosten, maximal 40.000 Euro. Voraussetzung ist, dass die Steuersparwilligen die Immobilien selbst bewohnen, diese älter als zehn Jahre ist und ein Fachunternehmen die Arbeiten ausführt. Die 20 Prozent der abzugsfähigen Ausgaben verteilt das Finanzamt über drei Jahre. Im ersten und zweiten Jahr lassen sich jeweils sieben Prozent absetzen, im dritten Jahr sechs Prozent.
Wichtig: Wer für die Sanierung einer Immobilie staatliche Förderung – etwa über die KfW oder das Bafa – bekommt, kann den Steuervorteil nicht nutzen. Hier gilt es also gut zu planen und sich im Zweifel auch einmal mit einem Steuerexperten zusammenzusetzen.
Noch mehr Tipps zum Energiesparen gibt es von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online oder beim Umweltbundesamt.