Kriminelle nutzen gerade verstärkt gefälschte Jobangebote, um die Bewerber zum Eröffnen eines Bankkontos zu bewegen. Das Konto nutzen sie zum Beispiel für Geldwäsche oder im Darknet. Eine perfide Betrugsmasche.
Die Pandemie spielt Betrügern in die Hände. Die Polizei warnt aktuell vor einer Masche, bei der sich die Kriminellen die wirtschaftlichen Sorgen vieler Haushalte zunutze machen. Über fingierte Online-Stellenangeboten stellen sie den Bewerbern (Neben)Jobs in Aussicht, mit denen sie sich leicht und schnell etwas dazu verdienen können. Ihr eigentliches Ziel: Datenfang. Im Zuge des vermeintlichen Einstellungsprozesses bewegen die Betrüger ihre Opfer nämlich dazu, in gutem Glauben ein Konto zu eröffnen oder sogar den Zugriff auf das eigene Bankkonto zu ermöglichen. Die Konten missbrauchen die Täter dann für Geldwäsche oder verkaufen die neu eingerichteten Konten im Darknet an andere Kriminelle.
So funktioniert die Betrugsmasche
Aber der Reihe nach: Der Job, der ausgeschrieben ist, besteht in der Regel darin, zum Beispiel als „Treuhandmanager/in“ Gelder von Kunden zu empfangen und an die Firmenzentrale weiterzuleiten. Hierfür müsse das Konto des Bewerbers bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) angemeldet werden. Man brauche daher ein Foto, auf dem der Personalausweis gut zu erkennen ist, und natürlich die IBAN.
Einige Täter nutzen daraufhin direkt das Konto des Opfers, um illegale Gelder hierüber laufen zu lassen. Andere verwenden die Ausweisdaten, um im Namen des Opfers ein neues Konto einzurichten. In dem Fall gaukeln sie dem Opfer zusätzlich vor, dass zum Bewerbungsprozess noch ein Video-Identverfahren bei einer Bank gehöre. Das Opfer glaubt, es eröffne dabei ein Treuhandkonto für seinen künftigen Arbeitgeber.
Durch Hinhaltetaktiken, z.B. Prüfung der Bewerbungsunterlagen, angebliche Post von der BaFin usw., gewinnen die Täter Zeit, um die Konten missbräuchlich zu verwenden. So können Wochen vergehen, bis ein potenzielles Opfer diese Masche überhaupt erkennt und Anzeige erstattet, berichtet das Landeskriminalamt Niedersachsen.
Höchst wachsam sein
Die Jobangebote sind oft täuschend echt. Und wer sich den potenziellen Arbeitgeber anschauen möchte, landet ebenfalls auf eigens für die Masche programmierte Unternehmensseiten. Man muss also wirklich sehr auf der Hut sein. Bei Jobbeschreibungen wie Treuhandmanager*in, Geldverwalter*in oder Ähnlichem ist bereits Skepsis angesagt. Wird man dann noch aufgefordert, Bilder des Personalausweises zu schicken oder Konten zu eröffnen, müssen spätestens die Alarmglocken angehen. Finger weg und am besten direkt die Polizei informieren.
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Gefälschte Jobangebote – Täter eröffnen Bankkonten oder missbrauchen bestehendes Konto
Eine Masche, die besonders in Corona-Zeiten diejenigen betrifft, die aufgrund von Jobkürzungen oder Jobverlust deutlich finanziell eingeschränkt sind und nun einen Job suchen, scheint derzeit wieder massiv von Cyberkriminellen genutzt zu werden.
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