Jeden vierten Montag im Juni treffen sich die PSD Bank Mitglieder normalerweise zur großen Generalversammlung im Augsburger Kongress am Park. Dieses Jahr hat uns der Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt persönlich, mussten wir virtuell, also im Internet, zusammenkommen, um das gesetzlich vorgeschriebene Versammlungsverbot einzuhalten – ein Novum in unserer Unternehmensgeschichte. Warum neue Wege wie diese auch eine Chance sein können, haben wir während der ungewöhnlichen Veranstaltung gelernt.
Neun Uhr morgens im Augsburger Hotel Drei Mohren. Im großen Sitzungssaal warten an elf, versetzt stehenden Tischen die PSD Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder darauf, dass die große Show los geht. Hier wird noch eine Nase gepudert, da muss jemand verkabelt werden. Alle haben ganz Corona-konform ihre Mund-Nase-Maske griffbereit und alle passen auf, dass sie zu den anderen den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabstand einhalten.
Normalerweise tausche ich mich jetzt immer mit den vielen Mitgliedern aus, die zur Generalversammlung kommen
Vorstandssprecher Thomas Hausfeld
Man spreche darüber, wie das Jahr gelaufen sei und lande nicht selten bei den Enkelkindern. „Die Veranstaltung verbindet“, weiß Thomas Hausfeld, der an diesem Tag seine 18. Generalversammlung für die PSD Bankengruppe mitmacht. Dieses Mal sei alles jedoch ganz anders. „Es ist schon etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man die Mitglieder nicht direkt ansehen kann“, gibt er zu.
Geheimrezept und Wehmut
Thomas Hausfelds Geheimrezept: sich die Zuschauer einfach vorstellen. Schließlich müsse die Show weitergehen. Für den 63-Jährigen passe die Online-Generalversammlung zum Geschäftsmodell einer Direktbank. So hätte er nichts dagegen, sich auch zukünftig mit den Mitgliedern im virtuellen Raum zu treffen. Wenn er an die Zukunft denkt, wird der PSD Vorstandssprecher wehmütig, denn die heutige wird seine letzte große PSD Generalversammlung sein. Thomas Hausfeld wird sich nach 17 Jahren Bank-Zugehörigkeit zum ersten Oktober in den Ruhestand verabschieden.
Aufsichtsratsvorsitzender Josef Hopper würdigt Thomas Hausfeld während der Online-Generalversammlung als Banker mit Leib und Seele, der die PSD Bank München maßgeblich geprägt habe.
„Dabei hat er die Menschen, die hier arbeiten, zu einem schlagkräftigen und effizient arbeitenden Team zusammengeschweißt. Unser wirtschaftliches Eigenkapital ist um 163 Prozent gewachsen; ein Pfund, um das uns viele andere Banken beneiden“, hebt Josef Hopper hervor. Wie sehr der gebürtige Hannoveraner seinen Kollegen fehlen wird, merkt man am begeisterten Abschiedsbeifall.
Blick nach vorne
In Zukunft wird unsere Bank von dem Vorstandsgespann Karen Lehmann-Martin und Jürgen Haschka geführt werden. Auch Karen Lehmann-Martin musste sich an die Online-Generalversammlung erstmal gewöhnen. Gleichzeitig wisse sie jedoch um die Möglichkeiten, die Events wie diese mit sich bringen.
„Als Direktbank bewegen wir uns mit immer größeren Schritten auf die Digitalisierung zu. Unsere Mitglieder jeden Alters haben uns bei dieser Generalversammlung gezeigt, dass wir auf dem richtigen Kurs sind“, sagt Lehmann-Martin. So seien etwa die im Vorfeld durchgeführte Online-Wahl des Aufsichtsrats als auch das Einloggen zum Livestream reibungslos verlaufen.
Wir können jetzt noch nicht abschätzen, was die Zukunft bringen wird. Wir haben jedoch gelernt, dass wir auch in Krisenzeiten den guten Draht zu unseren Mitgliedern halten können.
Karen Lehmann-Martin