Die richtige Heizung für mein Haus

Die richtige Heizung für mein Haus

Mit dem Klimapaket der Regierung rückt auch die Heizung im eigenen Haus ins Blickfeld. Auf klimaschonende Varianten umzusteigen, ist jetzt mitunter günstiger …

Die Regierung will den CO2-Ausstoß in Deutschland über verschiedene Maßnahmen verringern. Das betrifft auch die Art und Weise, wie Eigenheimbesitzer heizen. Insbesondere wer Ölheizungen im Keller hat, sollte sich jetzt Gedanken machen. Denn fossile Brennstoffe wie Öl oder Gas werden aufgrund des Klimapakets ab 2021 schrittweise verteuert. Auf der anderen Seite hat der Gesetzgeber die Fördermaßnahmen für ökologische Sanierungen erweitert. Außerdem sind Kredite für entsprechende Baumaßnahmen gerade sehr günstig. Sich über eine neue Heizung Gedanken zu machen, hat also Sinn.

Muss die Ölheizung jetzt raus?

In Panik müssen Immobilieneigentümer mit Ölheizungen nicht verfallen. Nach wie vor gibt es zwar eine Austauschpflicht – die betrifft aber nur alte, nicht effiziente Anlagen. Gemeint sind Heizsysteme, die 30 Jahre und älter sind. Neu regelt das Klimapaket lediglich, dass ab dem Jahr 2026 generell keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden dürfen. Das gilt jedenfalls, wenn sie ausschließlich den fossilen Brennstoff Öl nutzen. In Kombi mit erneuerbaren Energien sind sie auch nach 2026 erlaubt.

Welche Alternativen kommen in Frage?

Leider ist das Thema Heizung nicht das einfachste. Neben dem Preis und den Belastungen für das Klima entscheiden oft auch die Gegebenheiten vor Ort darüber, welche Anlage überhaupt installiert werden kann. Ein kurzer Überblick:

Solarthermie

Solarthermische Anlagen nutzen die Sonnenenergie, um damit entweder das Warmwasser oder das Heizungswasser zu erwärmen. Die Anlage besteht aus den Sonnenkollektoren für das Dach und einem Warmwasserspeicher. Das Haus sollte geographisch möglichst so ausgerichtet sein, dass die Kollektoren genügend Sonneneinstrahlung einfangen können. Geht es um die Umweltauswirkungen, ist kein Heizsystem ökologischer als die Solarthermie. Sie verursacht selbst keine CO2-Emissionen und arbeitet ausschließlich mit der nahezu unerschöpflichen Energiequelle Sonne. Die Anschaffungs- und Installationskosten für eine Heizungsunterstützende Anlage liegen je nach Modell und Größe bei 8.000 bis 10.000 Euro.

Gasheizungen

Voraussetzung ist, dass eine Gasleitung in der Straße liegt oder im Garten ein Tank für Flüssiggas installiert werden kann. Dann hat die Heizung vor allem den Vorteil, dass sie sehr platzsparend ist.
Gas ist wie Öl ein fossiler Brennstoff. Gas und Flüssiggas verursachen ein CO2-Äquivalent – Maßzahl für die relative Auswirkung auf den Treibhauseffekt – von rund 2.400 Kilogramm je Kilowattstunde. Mit Bio-Gas aus erneuerbaren Energien gibt es jedoch eine nachhaltigere Alternative. Außerdem lässt sich die Brennwerttechnik der Gasheizung mit einer Wärmepumpe (siehe unten) zu einer sogenannten Gas-Hybridheizung verbinden.
Eine Gas-Brennwertheizung für ein Einfamilienhaus gibt es heute schon ab circa 5.500 Euro. Kosten von 1.500 bis 3.000 Euro für einen Gasanschluss oder Tank kommen hinzu.

Holzheizungen/Pelletheizungen

In Bezug auf die Umweltauswirkungen ist diese Variante vorne mit dabei. Sie haben ein CO2-Äquivalent von lediglich 200 bis 400 Kilogramm je Kilowattstunde. Außerdem arbeiten sie mit nachwachsenden Rohstoffen.
Allerdings ist das System nicht ganz günstig. Für Pelletkessel, Pufferspeicher, Pelletlager, Fördersystem und Montage kommen in der Anschaffung durchschnittlich Kosten zwischen 20.000 und 25.000 Euro zusammen. Im Gegenzug sind die Pellets selbst jedoch günstiger als Öl oder Gas. 225 Euro für eine Tonne gilt als Richtwert. Tendenziell sind Holzheizungen daher für Häuser mit hohem Wärmebedarf geeigneter, da sich die Kosten hier schneller amortisieren.

Wärmepumpe

Vereinfacht formuliert entziehen Wärmepumpen je nach Modell der Luft, dem Grundwasser oder der Erde Wärme, wandeln diese in Energie um und nutzen sie zum Heizen.
Das große Plus ist die ökologische Seite. Das System nutzt schließlich Energien, die in der Umwelt ohnehin zur Verfügung stehen. Zudem verursacht es selbst keine eigenen Kohlenstoffdioxid-Emissionen.
Der große Nachteil: Die Anlagen lassen sich nicht überall einbauen. Haus und Grundstück müssen bestimmte infrastrukturelle und bauliche Voraussetzungen erfüllen – das betrifft unter anderem die Bodenbeschaffenheit, den Grundwasserstand oder die Grundstücksgröße. Um effizient arbeiten zu können, benötigt die Wärmepumpe außerdem ein gut gedämmtes Haus sowie eine Flächenheizung (z. B. Fußbodenheizung).
Auch die Anschaffung hat ihren Preis. Bei Erdwärmepumpen etwa können bis zu 25.000 Euro zusammenkommen. Dafür ist der Betrieb sehr günstig. Der Großteil der Heizenergie kommt aus der kostenlosen Wärme der Umwelt. Betrieben wird die Wärmepumpe mit Strom – aber auch hier bieten Energieversorger inzwischen spezielle Wärmepumpentarife an, die deutlich niedriger sind als die gewöhnlichen Stromtarife.

Fördermöglichkeiten für Eigenheimbesitzer

Beim Einbau von Ökoheizungen, also etwa Wärmepumpen, Holzheizungen oder Solarthermieanlagen, lassen sich die Investitionskosten über staatliche Förderungen senken. Dabei spendiert das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) einen prozentualen Zuschuss der förderfähigen Kosten zwischen 30 und 45 Prozent. Von der Kreditanstalt für Wiederaufbau gibt es eine Förderung als Teil der Sanierung zu einem Effizienzhaus.
Das Klimapaket hat außerdem einen neuen Steuerbonus für die Sanierung eingeführt. Eigenheimbesitzer können über drei Jahre verteilt bis zu 40.000 Euro ihrer Ausgaben für eine Heizungsoptimierung oder den Einbau einer neuen Heizung steuerlich geltend machen. Voraussetzung: Das Haus muss zum Zeitpunkt der Sanierung mindestens 10 Jahre alt sein. Außerdem muss sich der Eigentümer entscheiden – entweder BAFA-Förderung oder Steuerabzug. Beides in Kombination ist nicht möglich.

Günstige Finanzierung

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