Smartphones sind im Alltag diversen Gefahren ausgesetzt. Aber wie sinnvoll ist eine eigene Smartphone-Versicherung? Ein Faktencheck …
Den Deutschen ist ihr Handy lieb – und teuer. Das aktuelle Modell eines bekannten amerikanischen Herstellers kostet in der Edel-Ausführung mehr als 1600 Euro. Händler bieten Kunden daher oft schon beim Kauf eine spezielle Handyversicherung an. Versichern lassen sich dabei nicht nur Wasser-, Brand- und Bruchschäden, sondern auch die Folgen von Bedienungsfehlern oder Explosionen. Gegen Aufpreis offerieren manche Gesellschaften zudem einen sogenannten Internetschutz, der im Ernstfall die Kosten der Datenrettung abdecken soll.
Der Preis für diesen Schutz liegt bei vielen Produkten bei überschaubaren zwei bis drei Euro pro Monat. Dennoch haben Verbraucherschützer wie zum Beispiel der Bund der Versicherten ihre Zweifel, ob sich dieser Einsatz wirklich lohnt. Ihre Argumente gegen eine Smartphone-Versicherung:
Schlechtes Kosten-Nutzen-Verhältnis
Auch wenn die Beiträge für eine Smartphone-Versicherung auf den ersten Blick überschaubar sind, summieren sich die Zahlungen im Laufe der Zeit – wohingegen der Leistungsumfang der Versicherungen sinkt. Grund: Die Policen sind überwiegend als sogenannte Zeitwertversicherungen ausgestaltet. Wer also sein knapp zwei Jahre altes Handy in den Pool fallen lässt, dem erstattet die Assekuranz in der Regel nicht den Kaufpreis, sondern nur einen deutlich niedrigeren Betrag. Oft müssen Kunden zudem noch einen Teil des Schadens als Selbstbehalt bestreiten, was das Kosten-Nutzen-Verhältnis weiter verschlechtert.
Vertracktes Kleingedrucktes
Die meisten Gesellschaften zahlen im Fall eines Diebstahls nur, wenn der Kunde sein Telefon im „persönlichen Gewahrsam mitgeführt hat“. Heißt konkret: Das Gerät muss so körpernah getragen werden, dass der Inhaber einen Diebstahlversuch jederzeit bemerken und abwehren könnte. Die Anforderungen sind dabei sehr hoch. Selbst eine per Reißverschluss verschlossene Rucksacktasche würde diesem strengen Anspruch nicht ohne Weiteres genügen; gleiches gilt für die Verwahrung des Handys in der Hosen- und Manteltasche.
Smartphone-Versicherung Datenrettung
Wer sein Smartphone (auch) beruflich nutzt, für den wiegt der Verlust wichtiger Daten zum Teil noch deutlich schwerer, als der Verlust des Gerätes an sich. Entsprechend klingt es erst einmal verlockend, wenn eine Versicherung sich im Ernstfall als „Datenretter“ anbietet. Auch hier mahnen Verbraucherschützer jedoch zur Vorsicht.
„Die Leistungen der Versicherer sind in diesem Bereich noch recht überschaubar“ (Bianca Boss vom Bund der Versicherten)
Ein guter Virenschutz sowie eine regelmäßige und umfassende Datensicherung seien daher meist der bessere Weg, um sich vor solchen Risiken zu schützen oder die Folgen eines Datenverlusts abzufedern.
Überflüssiger Doppelschutz
Ist eine Hausratversicherung vorhanden, ist die Smartphone-Versicherung ohnehin überflüssig. Bei einem Einbruch oder in Fällen, in denen das Handy zu Hause zu Schaden kommt, kommt die Hausrat für den Schaden auf.